Für jede junge Frau ist der erste Besuch bei der Frauenärztin/beim Frauenarzt etwas Besonderes und Aufregendes – aber er ist kein Grund für sorgenvolle oder gar ängstliche Gedanken. Wenn Du Dich etwas informierst, Deine Mutter oder ältere Freundinnen fragst, in welcher Praxis sie zufrieden waren, wirst Du eine nette Ärztin bzw. einen netten Arzt finden, die/der verständnisvoll und behutsam mit Dir umgeht, Dir alles erklärt und vor jedem nächsten Schritt nach Deiner Zustimmung fragt.

Auf zwei Dinge solltest Du Dich in jeder gynäkologischen Praxis verlassen können

  • Du bist Deine eigene „Chefin“ – das heißt, Du kannst immer entscheiden, was Du möchtest und was nicht und dies wird von Deiner Ärztin/Deinem Arzt jederzeit respektiert.
  • Jede Ärztin/jeder Arzt hält gegenüber Deiner Familie und Deinen Freundinnen die Schweigepflicht ein. Wenn es Gründe für eine Ausnahme gibt, wird sie/er dies vorher mit Dir absprechen, z.B. wenn Du die Pille möchtest und noch keine 14 Jahre alt bist oder wenn wegen einer Erkrankung eine Operation erforderlich wird.

So kannst Du Dich darauf verlassen, dass Du in einem geschützten Raum über alles reden kannst, auch über Dinge, die sonst niemand erfahren darf.

Diese Punkte sind bei uns eine Selbstverständlichkeit.

Vielleicht möchtest Du vor Deinem ersten Besuch schon etwas lesen – hier findest Du zwei interessante Broschüren:

Mädchensache(n)
machsmit

Der erste Besuch

In den meisten Fällen findet beim ersten Besuch nur ein Gespräch statt. Wir machen eine Anamnese, d.h. wir fragen Dich nach früheren Erkrankungen, nach Deiner Menstruation, nach Beschwerden, ob Du schon einen Freund hast und wie es mit der Verhütung und Infektionsschutz aussieht. Du bekommst dann eine Beratung zu Deinen Fragen, und wir geben Dir Tipps und Informationsmaterial.
Ob Du auch eine gynäkologische Untersuchung auf dem Untersuchungsstuhl möchtest oder benötigst, entscheiden wir zusammen. Vielleicht zeigen wir Dir beim ersten Besuch erst einmal den Stuhl und die Instrumente und erklären Dir, was wir üblicherweise bei einer gynäkologischen Untersuchung machen.
Gerne kannst Du zu Deinem ersten Termin Deine Mutter, eine Freundin, Deinen Freund oder eine andere Dir vertraute Person mitbringen.

Erste gynäkologische Untersuchung

Den Zeitpunkt für die erste gynäkologische Untersuchung legen wir zusammen nach unserem ersten Kennenlernen fest.

Was musst Du mitbringen

Deine Gesundheitskarte und Deinen Impfausweis.
Die Gesundheitskarte musst Du in jedem neuen Quartal einmal vorlegen.
In Deinen Impfausweis schauen wir nach den bereits erfolgten Impfungen. Dann beraten wir Dich, welche Impfungen noch sinnvoll sind.

Impfungen

Die meisten Impfungen werden von den Kinder- und Hausärzten/-ärztinnen veranlasst. Wir beraten Dich in erster Linie zur HPV-Impfung zur Vorbeugung gegen Gebärmutterhalskrebs und gegen Feigwarzen im Genitalbereich und zur Impfung gegen Hepatitis B.
HPV (Humane Papillom-Viren) und Hepatitis B werden vorwiegend durch Sexualität und Geschlechtsverkehr übertragen, so dass die Impfungen vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen sollte, wenn man sich dafür entscheidet.
Bitte bedenke auch, dass die Kosten einiger Impfungen nur bis zum 18. Lebensjahr von der Versicherung übernommen werden.
Zu einem Beratungsgespräch solltest Du ggf. ein Elternteil mitbringen, da sie bis zu Deinem 16. Geburtstag in die Impfung einwilligen müssen.
Die HPV-Impfung

Sorgen

Manche junge Frauen haben bereits in frühen Jahren Belästigungen oder/und sexuelle Übergriffe erlebt, manche erinnern sich, andere nicht und ahnen nur, dass etwas nicht stimmt oder anders ist.
Solche Erlebnisse führen zu schweren Belastungen und machen oft Angst, eine Frauenärztin/einen Frauenarzt aufzusuchen.
Vielleicht kannst Du es schaffen, einmal im geschützten Raum darüber zu reden und Dich zu entlasten, wenn Du Vertrauen zu Deiner Ärztin aufgebaut hast. Gemeinsam können wir dann überlegen, was Dir helfen und Dich unterstützen kann.
In Köln gibt es zudem verschiedene gute Beratungsstellen für Mädchen und Frauen mit Gewalterfahrungen, aber auch anonyme Beratungstelefone. Kontaktmöglichkeiten findest Du auf unserer Link-Seite.

Selbstverständlich kannst Du uns aber auch bei anderen Sorgen ansprechen: Elternhaus, Schule, Mobbing, Drogen, Essstörungen etc.
– wir helfen Dir gern weiter.